01.04.2010 Wie wir öfters gelesen haben, soll das iranische Visum einfach und unkompliziert innert zwei Wochen zu bekommen sein. Also Betrag überweisen, Visumantrag ausfüllen, und zusammen mit dem Bankauszug einsenden. Zwei Tage später dann die Antwort: Quittung ungültig, bitte beiliegenden Einzahlungsschein verwenden. Also doch nicht so einfach. Man hätte es ja wissen sollen. Unsere Bank macht uns also eine Unterschrift und - ganz wichtig - einen grossen Stempel auf die Quittung. Damit sollte es nun klappen.
Nach zwei Wochen ohne Antwort melde ich mich vorsichtshalber mal telefonisch: Sibylle's Visum ist ok, für mich jedoch ist noch keine Bestätigung aus Tehran eingetroffen. Eine Woche später rufe ich erneut an. Der freundliche Herr erklärt mir, dass mein Visum noch mindesten drei Wochen Zeit braucht! Schön, aber wir haben nicht drei weitere Wochen Zeit. Also hole ich die noch immer leeren Pässe ab und sende sie sofort nach Genf in die kirgisische Botschaft. Vorsichtshalber mit Expresszuschlag für Bearbeitung innert drei Tagen. Und tatsächlich, fristgerecht erhalten wir die Visas einwandfrei zurück. Kaum zu glauben! Ganz so gefährlich scheine ich doch nicht zu sein.
Von Tehran gibt es noch immer keine Rückmeldung. Im Gegenteil: Nun möchten sie noch ganz genau wissen, wann wir welche Stadt besuchen, und vorallem, wo wir ein- und auszureisen gedenken. Das wär's. Es werde aber noch mindestens drei Wochen dauern (zu den bereits vergangen vier dazu). Wir sind dann allerdings schon längst über alle Berge!
Also China. Eigentlich bekommt man das Visum frühestens drei Monate im Voraus. Aber schon vor fünf Jahren konnte ich (im zweiten Anlauf) eine Frist von sechs Monaten herausschinden. Wäre ja gelacht, wenn wir das nicht wieder schaffen würden! Unsere chinesische Dame hat dafür jedoch überhaupt kein Verständnis und schiebt die Unterlagen umgehend wieder durch den Glasschlitz zurück. Meiyou - geht nicht. Punkt. Und wie sieht's aus, wenn man ein bisschen mehr bezahlt? Ach ja, dann sieht die Welt ganz anders aus. Für je 25 Franken mehr könne sie auch ein 90-Tage-double-entry-Visum ausstellen. Damit hat man offiziell eine Einreisefrist von sechs Monaten. Das sollte reichen. Mit zusätzlichen Expressgebühren haben wir die Visa am nächsten Morgen im Sack. Bündig.
Und nun nochmals Iran. Der wiederum sehr freundlich Herr vesichert mir, dass er mir nun nach Zitat dix mille Anrufen in Tehran das Visum tatsächlich ausstellen darf. Aber zu früh gefreut: Ich solle doch bitte drei Stunden später nochmals kommen. Natürlich, gerne! Und tatsächlich, man glaubt es kaum: Der ominöse Kleber ziert dass Innere unserer Pässe. Gültig vom 02.03.1389 bis 30.05.1389 |